Die NOS-BOX im Novell-Netzwerk
Wenn eine Schule in der glücklichen Lage ist, die Arbeitsplatzcomputer
in einem lokalen Netzwerk mit einem Fileserver z.B. unter NOVELL zu fahren,
möchte sie natürlich den Intranet-Server NOS-BOX zusätzlich in
dieses Netzwerk integrieren und damit die Funktionalität beider Server
nutzen. Das wäre nun kein Problem, wenn in der Geschichte der
Netzwerke nicht verschiedene Standards entwickelt worden wären. Aber
das ist nun mal das Los der Informatik! Sie ruft immer nach Standards und kommt
selber fast immer zu spät:
Also können wir das Problem nur lösen, indem ein neuer Standard
geschaffen wird, der vorher inkompatible Dinge passend macht.
Und diese Möglichkeit bietet das Modell der ODI-Treiber unter Novell und unser Wunsch ist damit (fast vollständig) realisierbar. (Ich wüsste eigentlich nichts, was nicht funktioniert!)
Das Prinzip der Computernetzwerke: Die PAKETVERMITTLUNG
Alle Netzwerksysteme verteilen die Daten in kleine Pakete, die
über das Netzwerk verschickt werden. Im Internet und seinen
Vorgängersystemen passiert das in Form des sogenannten IP-Paketes
(ein Teil des TCP/IP-Protokolls), im Novell-Netzwerk in Form des
IPX-Paketes (Teil des IPX/SPX-Protokolls). Dass es verschiedene Protokolle
gibt, ist keine Boshaftigkeit der Informatiker, sondern ist historisch zu
begründen. Zu Beginn einer Entwicklung gibt es eben öfters
Parallelentwicklungen, die ja auch auf Grund ihrer eigenen Spezifika ihren
Sinn machen können.
Schicken wir beide Pakete parallel über das Netz, würden die
zugehörigen Betriebssystemteile in den einzelnen Computern, die
für die Netzwerkkommunikation zuständig sind (genannt Treiber),
nichts mit den jeweils fremden Paketen anstellen können und
würden nur noch Unsinn produzieren. In der TCP/IP-Welt heißen diese
Treiber i.a. packet-driver (das ist aber sehr schwer zu
übersetzen! ;-)) ), in der Novell-Welt waren das die speziellen
IPX-Treiber.
Die Lösung von Novell: Die ODI-Treiber
Gerade die Novell-Experten störte diese Vielfalt und sie ersannen
ein neues Modell:
Es wird ein 'Generaltreiber' geladen. Diesem wird über eine
Konfigurationsdatei names NET.CFG u.a. mitgeteilt, welche
Paketsorten im Netz existent sind. Für jeden Pakettyp legt dieser
Generaltreiber einen speziellen Speicherbereich an, indem weitere
Spezialtreiber ihre Pakete in ihrer bekannten Form abholen
können.
Jede Paketart bekommt eine Kennung
und kann daher beim Schreiben entsprechend markiert und beim
Lesen erkannt und weitergeleitet werden. Dieses ODI-Modell ist
damit offen für alle zukünftigen Systeme (und von diesen
speziellen Netzwerkpacketsystemen gibt es mehr, als man glaubt!).
So einfach ist die Theorie, die Praxis ist leider nicht immer so einfach.
Eine andere Möglichkeit ist, die Nos-Box mit den üblichen Pakettreibern
für das TCP/IP-Protokoll zu betreiben und von den IPX-Paketen nichts wissen zu lassen.
Damit kann von diesem Computer aber nicht auf den Novell-Server zugegriffen werden (ist ja
auch nicht unbedingt nötig). Im Netz der Fritz-Steinhoff-Schule habe ich die
Nos-Box aber so eingerichtet, dass diese ihre Dateien (Programm- wie Datendateien) auf dem
Novell-Server hält. Auf diese Weise muss ich im Prinzip nur einen Computer (bis auf
die Startdateien auf der Nos-Box) warten und sichern. Dann muss die Nos-Box natürlich
auch das IPX/SPX-Paketsystem kennen.
Die Arbeitsstationen müssen auf jeden Fall beide Protokolle beherrschen, wenn sie
sowohl den Novell-Server als auch die Nos-Box erreichen wollen.
(Bei der aktuellen Version des Netware-Servers Netware 5 kann auch das Novell-System mit
dem TCP/IP-Protokoll gefahren werden. Hier scheint sich der Abschied des IPX/SPX-Systems
abzuzeichnen!)
Wir müssen erledigen: