Intranet und Novell-Netz

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Intranet und Novell-Netz

von Arno Pasternak, Hagen


(Stand: 29.4.2000)

Die NOS-BOX im Novell-Netzwerk

Wenn eine Schule in der glücklichen Lage ist, die Arbeitsplatzcomputer in einem lokalen Netzwerk mit einem Fileserver z.B. unter NOVELL zu fahren, möchte sie natürlich den Intranet-Server NOS-BOX zusätzlich in dieses Netzwerk integrieren und damit die Funktionalität beider Server nutzen. Das wäre nun kein Problem, wenn in der Geschichte der Netzwerke nicht verschiedene Standards entwickelt worden wären. Aber das ist nun mal das Los der Informatik! Sie ruft immer nach Standards und kommt selber fast immer zu spät:
Also können wir das Problem nur lösen, indem ein neuer Standard geschaffen wird, der vorher inkompatible Dinge passend macht.

Und diese Möglichkeit bietet das Modell der ODI-Treiber unter Novell und unser Wunsch ist damit (fast vollständig) realisierbar. (Ich wüsste eigentlich nichts, was nicht funktioniert!)

Das Prinzip der Computernetzwerke: Die PAKETVERMITTLUNG

Alle Netzwerksysteme verteilen die Daten in kleine Pakete, die über das Netzwerk verschickt werden. Im Internet und seinen Vorgängersystemen passiert das in Form des sogenannten IP-Paketes (ein Teil des TCP/IP-Protokolls), im Novell-Netzwerk in Form des IPX-Paketes (Teil des IPX/SPX-Protokolls). Dass es verschiedene Protokolle gibt, ist keine Boshaftigkeit der Informatiker, sondern ist historisch zu begründen. Zu Beginn einer Entwicklung gibt es eben öfters Parallelentwicklungen, die ja auch auf Grund ihrer eigenen Spezifika ihren Sinn machen können.
Schicken wir beide Pakete parallel über das Netz, würden die zugehörigen Betriebssystemteile in den einzelnen Computern, die für die Netzwerkkommunikation zuständig sind (genannt Treiber), nichts mit den jeweils fremden Paketen anstellen können und würden nur noch Unsinn produzieren. In der TCP/IP-Welt heißen diese Treiber i.a. packet-driver (das ist aber sehr schwer zu übersetzen! ;-)) ), in der Novell-Welt waren das die speziellen IPX-Treiber.

Die Lösung von Novell: Die ODI-Treiber

Gerade die Novell-Experten störte diese Vielfalt und sie ersannen ein neues Modell:
Es wird ein 'Generaltreiber' geladen. Diesem wird über eine Konfigurationsdatei names NET.CFG u.a. mitgeteilt, welche Paketsorten im Netz existent sind. Für jeden Pakettyp legt dieser Generaltreiber einen speziellen Speicherbereich an, indem weitere Spezialtreiber ihre Pakete in ihrer bekannten Form abholen können. Jede Paketart bekommt eine Kennung und kann daher beim Schreiben entsprechend markiert und beim Lesen erkannt und weitergeleitet werden. Dieses ODI-Modell ist damit offen für alle zukünftigen Systeme (und von diesen speziellen Netzwerkpacketsystemen gibt es mehr, als man glaubt!).

So einfach ist die Theorie, die Praxis ist leider nicht immer so einfach.

Eine andere Möglichkeit ist, die Nos-Box mit den üblichen Pakettreibern für das TCP/IP-Protokoll zu betreiben und von den IPX-Paketen nichts wissen zu lassen. Damit kann von diesem Computer aber nicht auf den Novell-Server zugegriffen werden (ist ja auch nicht unbedingt nötig). Im Netz der Fritz-Steinhoff-Schule habe ich die Nos-Box aber so eingerichtet, dass diese ihre Dateien (Programm- wie Datendateien) auf dem Novell-Server hält. Auf diese Weise muss ich im Prinzip nur einen Computer (bis auf die Startdateien auf der Nos-Box) warten und sichern. Dann muss die Nos-Box natürlich auch das IPX/SPX-Paketsystem kennen.
Die Arbeitsstationen müssen auf jeden Fall beide Protokolle beherrschen, wenn sie sowohl den Novell-Server als auch die Nos-Box erreichen wollen.
(Bei der aktuellen Version des Netware-Servers Netware 5 kann auch das Novell-System mit dem TCP/IP-Protokoll gefahren werden. Hier scheint sich der Abschied des IPX/SPX-Systems abzuzeichnen!)

Wir müssen erledigen:

Also: Ran an die Arbeit!!!

 

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