Idee des Vigenère - Verfahrens
Das Caesar-Verfahren ist sehr einfach zu 'knacken'. Das gilt vor allem, seitdem es Computer gibt. Auch einfache Varianten sind für Kundige kein grosses Problem. Aber eine einfache Erweiterung der Idee verändert die Situation:Alle Zeichen werden mit einem anderen (im optimalen Fall zufälligen) Versatz verschlüsselt. Dann ist die Nachricht nur noch durch ein Ausprobieren aller Möglichkeiten zu entschlüsseln, es sein denn, die (zufällige) Folge wird über einen anderen Kanal (!) übermittelt. Ein solches zweifelsohne sehr sicheres Verfahren ist beispielsweise beim Roten Telefon zwischen der früheren Sowjetunion und den USA angewandt worden. Es ist 2015 zwischen Russland und den USA im Rahmen der Ukraine-Krise reaktiviert worden (siehe auch auf der Wikipedia: Heißer Draht).
Das ist sicherlich nicht immer praktikabel. Als Kompromiss bietet sich an, dass eine Verschlüsselung mit einem kürzeren, aber nicht zu kurzen Passwort durchgeführt wird. Die ersten Buchstaben des Klartextes werden demnach einer nach dem anderen mit den Buchstaben des Passwortes verschlüsselt. Ist das Ende des Passwortes erreicht, wird wieder mit dem ersten Buchstaben des Passwortes fortgesetzt. Hiermit ist gemeint, dass ein A im Passwort dem Versatz 1, ein B dem Versatz 2 usw. entspricht.
Beispiel mit dem Passwort ABC:
Passwort: A B C A B C A B C A
(Versatz: 1 2 3 1 2 3 2 3 3 1)
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Codetext: B H I F P K P T G F
(Es versteht sich von selbst, dass ABC kein gutes Passwort ist!)