Wer die Jugend hat, hat Minipolo! So schreiben es (auf niederländisch) die Wasserballer in den Niederlanden. Minipolo ist das Ergebnis der Überlegungen, wie man den sinkenden Zahlen bei den Jugendmannschaften im Wasserball entgegenwirken kann. Die sinkenden Zahlen erklären sich teilweise logisch in der demografischen Entwicklung sowie der steigenden Anzahl von alternativen den zunehmenden Möglichkeiten für Aktivitäten im Sport und anderswo. Wir wissen aber auch aus Erfahrung, dass die Jugendlichen - sofern sie nicht gerade Spitzenschwimmer sind - heute viel schneller als früher das Schwimmen als Sportart verlassen und nach Alternativen suchen. Da früher das Wasserballspielen oft mit ca. 13 bis 15 Jahren begonnen wurde, sind die potentiellen neuen Spieler heute schon längst nicht mehr da. Betrachtet man andererseits den heute praktizierten Wettkampfbetrieb für Jugendwasserball, können einem schon die Tränen kommen. Da werden auf einem ganz normalen Wasserballfeld mit normalen Toren kleine Knirpse über 4 mal 5 Minuten Spielzeit zwangsweise im Wasser gehalten. Man denke dagegen nur an den Jugendfussball: Käme dort jemand auf die Idee, die Kinder auf einem Grossfeld 2x45 Minuten spielen zu lassen. Nein! Man bedenke auch, dass die Spielzeit sogar für Herren-Wasserball vor Jahren bei 4 x 5 Minuten netto lag. Die jetzige Lösung bei uns ist daher nicht kind- und auch nich jugendgerecht. Eine Lösung ist daher die Alternative, die im niederländischen Wasserball seit einigen Jahren durchgeführt wird. Sie heisst Minipolo und wird in verschiedenen Kategorien durchgeführt. In Kurzform: 1. Schüler 1 (6-7 Jahre) Es wird auf einem kleinen, untiefen Spielfeld (15m x 10m) mit kleinen Toren (120cm x 90cm) in Mannschaften von 3 Spielern gespielt. Es gibt keinen Torwart. Es wird 2 mal 5 Minuten brutto gespielt. Es gibt unbeschränkt Wechselspieler. Der Schiedsrichter kann einen Spieler auswechseln lassen, wenn dieser "nicht mehr kann". Schiedsrichter und Trainer verstehen sich mehr als "Spielbegleiter" und geben den Spielern Tipps und Informationen über Regeln und auch Unsportlichkeiten. Der Ball kann mit beiden Händen gespielt werden. Die Spiele finden in Turnierform statt. 2. Schüler 2 (8-9 Jahre) Es wird auf einem kleinen, tiefen Spielfeld (15m x 10m) mit kleinen Toren (120cm x 90cm) in Mannschaften von 4 Spielern gespielt. Es wird 2 mal 5 Minuten brutto gespielt. In Ligaform wird 4 mal 3 Minuten netto gespielt. Es gibt unbeschränkt Wechselspieler. Der Schiedsrichter kann einen Spieler auswechseln lassen, wenn dieser "nicht mehr kann". Schiedsrichter und Trainer verstehen sich auch hier mehr als "Spielbegleiter" und geben den Spielern Tipps und Informationen über Regeln und auch Unsportlichkeiten. Der Ball kann mit beiden Händen gespielt werden. Die Spiele finden in Turnierform oder Ligaform statt. 3. Schüler 3 (10-11Jahre) Es wird auf einem verkleinerten, tiefen Spielfeld (20m x 10-15m) mit kleineren Toren (200cmx90cm statt der normalenen Grösse 300cmx90cm) in Mannschaften von 5 Spielern incl. Torwart gespielt. Es wird 4 mal 3 Minuten netto gespielt. Es gibt max. 5 Wechselspieler. Schiedsrichter und Trainer verstehen sich auch hier mehr als "Spielbegleiter" und geben den Spielern Tipps und Informationen über Regeln und auch Unsportlichkeiten. Es gibt allerdings viel genauere Regeln über Fouls etc. Der Ball kann nicht mit beiden Händen gespielt werden. Die Spiele finden in Turnierform oder Ligaform statt. Diese Form des Wasserballs für die Kinder scheint gut anzukommen. Ich werde mich demnächst mal in Vlissingen genauer erkundigen. Sie liesse sich sicher auch bei uns gut durchführen. Unsere kleinen Bäder wie z.B. in Vorhalle haben fast die Idealmaasse dafür. Es wäre doch interessant, eine Hagener Minipolo-Liga mit Mannschaften vom TSV Vorhalle, Hagen 94, HSV und Westfalen 23 einzurichten. Bei Erfolg ist sicher ein Übertragen auf den Bezirk möglich. Andreas hat vorgeschlagen, eine Trainingszeit am Samstag in der Vorhaller Halle mit einem Betreuerteam von ca. 3-4 Leuten einzurichten. Das klingt doch gut, oder? Was denkt Ihr dazu? Arno