Die Marktmacht von Bill Gates Firma
Microsoft ist in den letzten
Jahren enorm gewachsen und nimmt inzwischen kritische Dimensionen
an. Der Prozess gegen Microsoft mit der möglichen Teilung der Firma in den Staaten
macht dies auch für den Unkundigen deutlich.
Woran liegt es? Sind es überragende Qualitäten oder steckt
etwas anderes dahinter?
Betrachtet man die Produkte und deren Geschichte, wird deutlich,
dass es an diesen nicht liegen kann:
Die Übermacht von Windows liegt nicht darin begründet, dass es
kein anderes grafisches Betriebssystem auf den PC's gab oder
gibt. OS/2 von IBM gibt es schon wesentlich länger und ist
bekanntlich auch ein sehr stabiles Betriebssystem. Und das ´neue´
Betriebssystem LINUX ist sicher Windows überlegen.
Auch die in der Office-Suite enthaltenen Programme haben
Konkurrenten mit gleicher oder besserer Qualität bzw.
Ausstattung. Zu nennen sind hier beispielsweise die Produkte
Word-Perfect (derzeit von Corel vertrieben) oder die
Produktpalette von Lotus.
Was ist denn nun der Clou von Microsoft's Strategie? Hier sind zwei Phänomene zu erkennen, die wesentlich Marketing-Strategien sind:
Eine wichtige Behauptung muss aber korrigiert werden:
Microsoft-Produkte und -formate stellen keinen Standard dar
(auch keinen Quasi-Standard, so etwas gibt es nicht!) Standards
sind gerade in der Informatik etwas sehr Wichtiges und man muss
hier mit der Begriffsbildung sehr vorsichtig umgehen.
Die den 'Standard' Behauptenden arbeiten unsauber: Sie meinen
'Mainstream' und nicht 'Standard'!
Standards werden von den entsprechenden Institutionen (z.B. OSI, ANSI, DIN etc.) festgelegt und sind dann zwingend und offen zugleich für jedermann. Gerade Microsoft hat seine Formate nicht den entsprechenden Behörden als Standard-Vorschläge vorgelegt. Man möchte bei der eigenen Marktmacht die derzeitige Position für die Durchsetzung der propietären Ansätze und Gewinne ausnutzen. Gates Company hätte auch manche Schwierigkeiten bei einem solchen Ansatz: Fast bei jeder neuen Auflage der eigenen Produkte werden die Formate geändert. Ein Graus für die meisten Systemadministratoren, die kaum sinnvolle Strukturen entwickeln können, wie denn Dokumente über längere Zeiträume vernünftig verwaltet und gepflegt werden können.
Es besteht also sachlich keinen Grund, die
Microsoft-Produktpalette zu verwenden. Es besteht allerdings vor
allem preislich ein Grund, sich nach Alternativen umzusehen. Dies
gilt in doppelter Hinsicht. Microsoft und Intel verstehen es
wunderbar, ihre Produkte so aufeinander abzustimmen, dass für die
Microsoft-Produkte auch fast immer die neuesten Intel-Prozessoren
gerade ausreichend sind. Da wir in den Schulen, von Ausnahmen
abgesehen, nicht gerade viel Geld besitzen, können wir uns weder
das eine noch das andere leisten.
(Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, welche Qualität man den
Produkten von Microsoft zubilligt. Niemand kann sinnvoll
behaupten, dass die derzeitigen Produkte von den Redmontern
Schrott sind, aber auch nicht, dass sie die alleinige Spitzenklasse
darstellen!)
Welche Alternativen hat man nun in der Schule? Im wesentlichen sind es zwei Produkte, die in Frage kommen:
Für Schulen mit einer Ausrüstung mit i.w. 386-er Computern kommt also nur die SM-Office 97 Suite von SOFTMAKER in Frage. Diese läuft auch auf langsamen 386-er'n. Unsere PS-2 Computer, die wir bis Anfang 2000 noch in zwei Computerräumen installiert hatten, haben unter 20 MHZ und verkraften dieses Programm auch noch, auch wenn manchmal Wartezeiten zu überstehen sind. Das Programm ist sowohl im Netz als auch auf einzelen Computern installierbar. Es werden ca. 35 MB Festplattenspeicher benötigt. Bei den relativ geringen Hardwareanforderungen kann natürlich nicht erwartet werden, dass sich jede Funktion anderer Konkurrenten in diesem Produkt wiederfindet, aber die Gruppe derer, die tatsächlich etwas vermissen wird, dürfte nach der bekannten 80-20-Regel (80% der Benutzen höchstens 20% der Funktionen) nicht allzu groß sein. (Inzwischen dürfte es vielleicht sogar schon eine 95-5-Regel sein!)
Softmaker-Office gibt es in mehreren Varianten, die für jeden
Geldbeutel entsprechende Angebote ermöglicht.
Die oben erwähnte Schulversion enspricht der
Professional-Version. (Damit wird deutlich, dass sich Softmaker zu
Recht nicht als Billig-Produktanbieter versteht, sondern den
Anspruch hat, auch für den Bürobereich adäquate Produkte anbieten zu
können).
In dieser Version sind folgende Teile enthalten:
Auch die heute aktuelle Bearbeitung von HTML-Produkten lässt sich
mit Textmaker durchführen. Eine zusätzliche Einarbeitung
in spezielle Produkte wie Frontpage ist damit unter normalen Umständen
nicht notwendig. (Für Frontpage gibt es auch eine kostenlose
Alternative: AOL-Press!)
Mit diesem Produkt sind damit viele in der Schule benötigten
Bereiche abgedeckt. Sparsame Haushaltbewirtschaftung wird damit
möglich. Ein Einarbeiten in die Programm(-teile) ist für einen in
Windows-Programmen geübten kein Problem.
Das Programm ist unter allen Windows-Versionen installierbar. Allerdings
ist die Grafiksuite unter den verschiedenen Windowsversionen
unterschiedlich.
Das System wird weiterentwickelt und ist damit auch eine sinnvolle
Zukunftsentscheidung.
Da die KollegInnen und Kollegen dieses Produkt sich auch
zu Hause installieren können, ist damit ein Standard für die
Schule möglich.
Standard ist hier korrekt gemeint: eine
Institution (hier Schule) erklärt für ihren Bereich bestimmte
Programme/Datenformate als Grundlage der Arbeit. Die dort
Beschäftigten erhalten die Möglichkeit, diese Produkte und
Formate zu verwenden.
Wer dann privat noch weitere Produkte verwenden will, kann dies natürlich tun. Ich wüsste aber nicht, welchen Sinn (von Ausnahmen abgesehen) dies hat. Da Softmaker-Office umfangreiche Filter von und zu den meisten Konkurrenz-Produkten besitzt, ist eine Zusammenarbeit mit anderen Programmen relativ einfach.
Mit grosser Besorgnis ist ein immer lockerer Umgang mit Software zu beobachten. Software wird mal eben kopiert und 'gebrannt' und illegal eingesetzt. Viele wissen aber tatsächlich garnicht, dass dieser Einsatz von Software illegal ist. Das sich auch Lehrer mit ihrem relativ gutem Einkommen an diesem Verhalten beteiligen, ist schon sehr bedenklich.
Wir können als Lehrer und Lehrerinnen beispielsweise nicht beklagen, dass die Akzeptanz seitens der Jugend für Hehlerei ('..interessiert mich doch nicht, wo der Typ den Walkman her hat, war doch ein tolles Angebot, und ich habe doch bezahlt!'..) immer grösser wird, auf der anderen Seite die Software-Piraterie aber dulden und im Endeffekt akzeptieren.
Es ist daher wichtig, dass die Schule dieses Verhalten nicht noch weiter fördert. Dann kann aber für die schulische Arbeit nicht einfach ignoriert werden, dass die SchülerInnen beispielsweise Microsoft Office illegal besitzen und ihre Referate mit diesen Produkten erzeugt an die LehrerInnen weitergeben. Die Schule muss die Möglichkeit schaffen, dass auch legal mit wenig Geld derartige Arbeit möglich ist.
Die Einstiegsvariante von Softmaker-Office (Home-Office genannt)
ermöglicht dies: Für 10,-- DM kann von Softmaker eine Version auf
CD bezogen werden, die eine leicht eingeschränkte Version der
Textverarbeitung (Fussnoten beispielsweise sind nicht möglich)
sowie (eingeschränkte) Versionen der meisten anderen Programme
enthält. Damit können auch nicht so betuchte Schülerinnen und
Schüler ihre Arbeit sinnvoll zu Hause erledigen. Wer die 10,-- DM
nicht hinlegen will, kann sich das Paket auch per Internet auf
die Festplatte 'saugen'. Das dauert natürlich auch seine Zeit und
kostet damit auch Geld.
Mit der ab Juli 99 geschaffenen Möglichkeit, die Professional-Version
als Schüler für 18,-- DM zu erhalten, ist die Home-Version mehr
für ´schulferne´ Personen interessant.
Für 20,-- DM gibt es zusätzlich noch eine kleine Bröschüre als
schriftliche Anleitung. Diese Anleitung enthält bereits die oben
erwähnte CD.
Dies Broschüre ist erhältlich bei:
Verlag 'Everts&Hagedorn'
Am Isental 21
84424 Isen
Tel: 08083/54160
(per Internet noch nicht zu erreichen!)
(Ob diese Broschüre derzeit noch lieferbar ist, weiss ich nicht.)
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