Free-Pascal

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Free-Pascal: Die kostenlose Alternative

Arno Pasternak, Hagen


(Stand: 23.4.2000)

Die Schulsprache PASCAL

Pascal ist in der Schule immer noch die am häfigsten eingesetzte Programmiersprache. Das liegt sicher daran, dass Pascal als Programmiersprache nach didaktischen Kriterien konzipiert worden ist. Zudem konnte sich Pascal mit dem Sprach-Dialekt Turbo-Pascal auch im kommerziellen Bereich durchsetzen und ist damit zu einer der wichtigsten Programmiersprachen geworden.
Nachfolgesprachen wie Modula und Oberon, die beide auch von N. Wirth entwickelt wurden, haben nicht denselben durchschlagenden Erfolg gehabt, da sie kaum die 'praktizierenden Programmierer' von Pascal abbringen konnten. Auch hat die Firma Borland in die Sprache Turbo-Pascal Erweiterungen integriert, die von Modula und Oberon und anderen Entwicklungen inspiriert waren. Damit ist zwar die Wirth'sche Kompaktheit der Sprache verlorengegangen, aber für viele Entwickler war der Komprimiss mit Turbo-Pascal attraktiver als auf eine zwar ähnliche, aber doch andere Sprache umzusteigen.

Weiterentwicklungen finden nun auf grafischen Oberflächen statt. Das von Borland entwicklelte Nachfolgeprodukt Delphi ist als 'Klick- und Dirty'-Produkt meines Erachten nicht geeignet, eine sinnvolle Einführung in das Programmieren in der Schule zu ermöglichen. Die als Grundlage der Oberflächengestaltung verwendete Objektorientierung wird in der Anwendung nicht mehr deutlich und verhindert eher in dieser Entwicklungsumgebung die Entwicklung eines sauberen Programmierstiles als das es eine Einführung in moderene (objektorientierte) Sichtweisen der Informatik gibt.
Meines Erachtens ist daher die Arbeit mit Pascal-Systemen (oder ä:hnlichen) Programmiersystemen unter DOS oder Linux in der Schule weiterhin sinnvoll und naheliegend. Die Verwendung einer 'Haupt-Sprache' ausser Pascal macht an vielen Schulen grosse Schwierigkeiten, da viele Kollegen sich in Pascal 'zu Hause' fühlen und sich teilweise verständlicherweise gegen andere Sprachen wehren.

Ein Problem ist es bisher gewesen, dass Turbo-Pascal als Sprachversion kostenpflichtig ist. Viele Schüer wollen daher das System zu Hause nicht einsetzen, da sie nicht bereit sind, die (teilweise geringen) Kosten zu tragen.

Die kostenlose Alternative FREE-PASCAL

Hier ist nun mit FREE-PASCAL eine Alternative entstanden. Free-Pascal ist das Produkt einer freien Entwicklergemeinde im Internet, die einen 32-bit-Compiler geschrieben haben, der Code für verschiedene Betriebssysteme (z.B. DOS, Windows 32, Linux, OS/2, ...) und verschiedene Prozessoren erzeugen kann. Dabei soll eine weitgehende Kompatibilität mit Turbo-Pascal 7 und Delphi gewahrt werden.
Inzwischen ist das Produkt weitgehend ausgereift. Es gibt Compiler für die verschiedenen Betriebssytem, die als Pre-Release gelten. Zudem gibt es eine (gelegentlich noch etwas wacklige) Entwicklungsumgebung für DOS, die ein Arbeiten mit Free-Pascal fast genauso wie mit Turbo-Pascal ermöglicht.

Das interessante ist, dass Code erzeugt wird, der nicht mehr an den DOS-Grenzen orientiert ist. Es können beliebig grosse Programme geschrieben werden, Datenstrukturen unterliegen keiner (wesentlichen) Einschränkung mehr. Es ist tatsächlich ein gelungenes Produkt, dass man zur eigenen Programmierung und in der Schule empfehlen kann.
Ich habe Free-Pascal inzwischen intensiv getestet. Auch grosse Programme, die unter Turbo-Pascal geschrieben wurden, wurden anstandslos übersetzt, Probleme gibt es nur mit schon verhandenen Daten, da diese teilweise auf Systemebene anders dargestellt werden (z.B. der Datentyp REAL wird mit 8 statt mit 6 Byte realisiert).

Da Free-Pascal plattformübergreifend angelegt ist, ist es gegenüber Turbo-Pascal langsamer. Das ist beim Compiler kein grosses Problem, allerdings ist die Entwicklungsumgebung erst sinnvoll auf einem 486-er Computer zu benutzen. Auf manchen 386-er macht die Installation der IDE prinzipiell Probleme, die mir nicht ganz klar sind. Auf 486-er Computern habe ich noch keine Schwierigkeiten mit der Benutzung bekommen (ausser dass es einen Bug gibt: Das Öffnen mehrere Dateien lässt die IDE oft abstürzen).

Hier bekommt man Free-Pascal und weitere Informationen:

Free-Pascal-Homepage
Deutsche Free-Pascal-Homepage
Ich habe auf zwei Disketten die IDE mit Compiler zusammengestellt, die sehr schnell eine lauffähige Version auf dem Computer zur Verfügung stellt. Sie ist auf den Seiten der FSG-Hagen [hier klicken] zu erhalten.


 

Wünsche und Kommentare an:     Arno Pasternak

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