Weiterentwicklungen finden nun auf grafischen Oberflächen statt.
Das von Borland entwicklelte Nachfolgeprodukt Delphi ist
als 'Klick- und Dirty'-Produkt meines Erachten nicht geeignet, eine sinnvolle
Einführung in das Programmieren in der Schule zu ermöglichen.
Die als Grundlage der Oberflächengestaltung verwendete Objektorientierung
wird in der Anwendung nicht mehr deutlich und verhindert eher in dieser
Entwicklungsumgebung die Entwicklung eines sauberen Programmierstiles als
das es eine Einführung in moderene (objektorientierte) Sichtweisen der
Informatik gibt.
Meines Erachtens ist daher die Arbeit mit Pascal-Systemen (oder ä:hnlichen)
Programmiersystemen unter DOS oder Linux in der Schule weiterhin sinnvoll
und naheliegend. Die Verwendung einer 'Haupt-Sprache' ausser Pascal macht
an vielen Schulen grosse Schwierigkeiten, da viele Kollegen sich in Pascal
'zu Hause' fühlen und sich teilweise verständlicherweise gegen
andere Sprachen wehren.
Ein Problem ist es bisher gewesen, dass Turbo-Pascal als Sprachversion kostenpflichtig ist. Viele Schüer wollen daher das System zu Hause nicht einsetzen, da sie nicht bereit sind, die (teilweise geringen) Kosten zu tragen.
Das interessante ist, dass Code erzeugt wird, der nicht mehr an den
DOS-Grenzen orientiert ist. Es können beliebig grosse Programme
geschrieben werden, Datenstrukturen unterliegen keiner (wesentlichen)
Einschränkung mehr. Es ist tatsächlich ein gelungenes Produkt, dass
man zur eigenen Programmierung und in der Schule empfehlen kann.
Ich habe Free-Pascal inzwischen intensiv getestet. Auch grosse Programme,
die unter Turbo-Pascal geschrieben wurden, wurden anstandslos übersetzt,
Probleme gibt es nur mit schon verhandenen Daten, da diese teilweise auf
Systemebene anders dargestellt werden (z.B. der Datentyp REAL wird mit 8 statt
mit 6 Byte realisiert).
Da Free-Pascal plattformübergreifend angelegt ist, ist es gegenüber Turbo-Pascal langsamer. Das ist beim Compiler kein grosses Problem, allerdings ist die Entwicklungsumgebung erst sinnvoll auf einem 486-er Computer zu benutzen. Auf manchen 386-er macht die Installation der IDE prinzipiell Probleme, die mir nicht ganz klar sind. Auf 486-er Computern habe ich noch keine Schwierigkeiten mit der Benutzung bekommen (ausser dass es einen Bug gibt: Das Öffnen mehrere Dateien lässt die IDE oft abstürzen).